Verbunden durch die Art der Landschaftsbetrachtung
Die Schriftstellerin und Übersetzerin Esther Kinsky wird am 12.05. mit dem Droste-Preis der Stadt Meersburg ausgezeichnet. Ihr literarisches Werk lebt von der Auseinandersetzung mit Landschaften und dem Einfluss der Menschen auf diese.
Das verbinde sie auch mit Annette von Droste-Hülshoff, wie Kinsky im Gespräch mit SWR Kultur sagt: "Ich verbinde mit Hülshoff die Art der Landschaftsbetrachtung. Das habe ich in ihrem Werk bewundert, vor allem auch ihre Beschäftigung mit dem Klang der Wörter".
Der Droste-Preis wird im Andenken an die Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff verliehen. Sie hat in Meersburg ihre letzten Schaffensjahre verbracht. Und er ist der älteste Literaturpreis, der ausschließlich an deutschsprachige Autorinnen vergeben wird: Seit 1948.
Autorinnen wie Nelly Sachs, Hilde Domin, Friederike Mayröcker oder Katharina Hacker wurden mit dem Droste-Preis ausgezeichnet. Verliehen wird der Preis im Mai während der Droste-Literaturtage. Er ist mit 6.000 Euro dotiert.
Mehr zu Esther Kinsky
Buchkritik Esther Kinsky – Weiter sehen
Eine Reisegeschichte in die ungarische Tiefebene. Eine Reflexion über das Sehen als Willensakt. Und die unglaubliche Geschichte eines Kinokaufs. Esther Kinsky hat mit „Weiter Sehen“ einen so sinnlichen wie klugen Romanessay über einen bedrohten Kulturort geschrieben.
Rezension von Carsten Otte.
Suhrkamp Verlag, 185 Seiten, 24 Euro
ISBN 978-3-518-22544-8
Buchkritik Esther Kinsky - Rombo
Esther Kinsky erzählt in „Rombo“ vom Erinnern an eine Naturkatastrophe, nämlich an jene zwei Erdbeben, die Nordostitalien im Jahre 1976 heimsuchten. Viele Orte im Friaul wurden zerstört, über 1000 Menschen starben. Über sieben Lebensgeschichten, die eng verknüpft sind mit Landschafts- und Naturbeschreibungen, entsteht ein „Gedächtnis der Zerstörung“ und ein herausragendes literarisches Kunstwerk.
Rezension von Carsten Otte.
Suhrkamp Verlag, 265 Seiten, 24 Euro
ISBN 978-3-518-43057-6
Platz 1 (96 Punkte) Esther Kinsky: Hain
In drei Regionen Italiens führt dieser „Geländeroman“. Nach einem Schicksalsschlag sucht die Erzählerin ein neues Gleichgewicht. Sie findet es in Betrachtungen und Beobachtungen der Natur und in der Vergegenwärtigung von Geschichte, Kultur und eigenen Erinnerungen.
Mehr zu Annette von Droste-Hülshoff
SWR2 Musikstunde Annette von Droste-Hülshoff – Literatur, Musik und ganz viel Verwandtschaft (1-5)
Mit Antonie von Schönfeld
Klassiker der Schullektüre Annette von Droste-Hülshoff: Die Judenbuche
Ulrike Draesner und John von Düffel diskutieren mit Anja Brockert im Literaturhaus Stuttgart das Werk "Die Judenbuche" aus dem Jahr 1842. Darin erzählt Annette von Droste-Hülshoff vom jungen Friedrich Mergel, der verdächtigt wird, den Juden Aaron umgebracht zu haben.