Heike hat ihren Sohn Jan durch Suizid verloren

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Niklas Feil

Heike Frohnhöfer hat 2015 ihren Sohn Jan durch Suizid verloren. Seit diesem Tag lebt sie ein anderes Leben. Jan hat einen Abschiedsbrief hinterlassen, in dem er den Grund für seinen Suizid erklärte und seine Eltern um Verzeihung bat.

„Er war eigentlich ein lustiger Mensch, er hat studiert. Seine Kommilitonen kannten ihn als Party-Clown. Die waren entsetzt über seinen Suizid, weil sie nicht wussten, dass er Depressionen hatte.“

Jan studierte in Mainz auf Lehramt. Er wollte sich wegen seiner Depression keine Hilfe holen, weil er Angst hatte, später nicht verbeamtet zu werden. Als es in der Uni nicht lief, sei das das i-Tüpfelchen gewesen, sagt seine Mutter.

„Leider hat er durch seine Depression nicht gemerkt, wie sehr wir ihn lieben. Es war sein Weg, den er gehen wollte. Da habe ich nicht das Recht zu sagen, ´wie kannst du mir das antun´. Ich denke, es geht ihm jetzt hoffentlich gut, da wo er ist, weil er hat das wohl hier auf Erden nicht gefunden.“

Der Verlust ihres Sohnes begleitet Heike Frohnhöfer für immer. Sie möchte aber nicht in Trauer versinken, sondern das Thema Suizid aus der Tabuzone holen. Sie hat eine Facebookgruppe gegründet und eine Ausbildung zur Notfallseelsorgerin absolviert. „Es hilft manchmal schon, nur da zu sein oder jemand in den Arm zu nehmen, da braucht man gar nicht viele Worte.“

Fühlst Du Dich anhaltend unglücklich und depressiv oder hast Selbsttötungsgedanken, hole Dir umgehend Hilfe. Du bist nicht allein! Sprich mit anderen oder wende Dich anonym an die Telefonseelsorge. Sie ist rund um die Uhr besetzt und erreichbar unter 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 oder www.telefonseelsorge.de.

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Niklas Feil