Warum Simon Krost mit nur 30 Jahren im Mainzer Dom zum Priester geweiht wurde

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Niklas Feil

Keine Ehe, keine Kinder, kein Sex. Jungpriester Simon ist mit 32 Jahren ein Verfechter des Zölibats.

„Wenn man sich für etwas entscheidet, dann entscheidet man sich auch gegen etwas.“

Auch wenn das für ihn keine leichte Entscheidung war, ist er mit seiner Wahl zufrieden und findet, der Priesterberuf sei einer der vielfältigsten, die es gibt. „Wo hat man denn sonst die Möglichkeit, Menschen quasi von Geburt bis zum Tod zu begleiten und mit denen ein Stück ihres Lebenswegs zu gehen.“

Seine „Gemeinde-Karriere“ in seinem Heimatort Offstein begann klassisch: Messdiener, Gruppenleiter und Organisator von Sommerfreizeiten. Aufgewachsen ist er im Pfarrhaus neben der Kirche - sein Vater war der Gemeindereferent im Ort.

„Meine Eltern haben mich nie gezwungen, in die Kirche zu gehen. Sie haben mich immer mitgenommen und dann bin ich irgendwann auch freiwillig mitgegangen. Gerade als Teenager ist es ja nicht so, dass man Kirche nur cool findet.“

2018 wurde er im Mainzer Dom zum Priester geweiht. Er war der einzige Neupriester im Bistum Mainz, das immerhin rund 740.000 Katholiken zählt.

An Fastnacht tauscht er auch gerne einmal sein Messgewand gegen die Uniform der Mainzer Ranzengarde – hier trägt er den Ehrentitel „Leutnant Simon von Krost, Gardekaplan“.

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46 Jahre im gleichen Job: Hufschmied Hans-Peter

Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“

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Niklas Feil